Samstag, 15. März 2008

8 Blickwinkel (Vantage Point) 2007


8 Blickwinkel (Vantage Point) 2007
Genre: Thriller/Action


Plot: Von seinen Bodyguards Thomas Barnes (Dennis Quaid) und Kent Taylor (Matthew Fox) begleitet reist der U.S. Präsident (William Hurt) ins Spanische Salamanca um dort eine revolutionäre Rede im Kampf gegen den Terror zu halten. Nach seiner Einführung durch den Bürgermeister geschiet jedoch das unfassbare: der Präsident wird niedergeschossen, gefolgt von zwei schweren Explosionen...



8 Blickwinkel hat wirklich das passende Rüstzeug für einen packenden Actionthriller: Eine zur aktuellen Weltpolitik passende Story, eine top Besetzung und darüberhinaus eine durchaus innovative Erzählstruktur. Kaum verständlich also das dieser Film am Ende wirklich schlecht ist! Aber zuerst zu den positiven Merkmalen: Der Drehort wurde mit dem Spanischen Salamanca wirklich gut gewählt, denn die hübsche Altstadt macht aus allen Kameraperspektiven eine gute Figur. Sei es bei Luftaufnahmen der rotgeziegelten Häuser des Rathausplatzes oder aber auch in den schmalen Altstadtgassen bei einer Verfolgungsjagd. Mit dem cast ist es Regissuer Peter Travis gelungen eine außergewöhnlich gute Mischung von Hollywoodveteranen wie Dennis Quaid, William Hurt, Forest Whitaker, Sigourney Weaver zusammenzustellen, aber auch jungen Talenten wie Matthew Fox oder Eduardo Noriega eine Chance zu geben sich zu beweisen. Der Schnitt und die Kameraführung erinnern zwar stark an die beiden Jason Bourne Fortsetzungen, sind aber doch durchaus im Rahmen des erträglichen.
Kommen wir aber zum weitaus schwerwiegenderem, negativen Teil: Der Film heisst zwar 8 Blickwinkel, beginnt aber spätestens ab dem vierten Blickwinkel, die durch zurückspulen voneinander getrennt sind, verschiedene Sichtweisen der gleichen Geschichte zusammenzufassen. Während der ersten halben Stunde ist man noch neugierig wie sich diese Blickwinkel zu einer kompletten Story verdichten, doch die Enttäuschung ist ziemlich groß wenn man einen Logikfehler nach dem nächsten über sich ergehen lassen muss. So fragt man sich wieso bei einer Konferenz mit 150 Staats- und Regierungschefs eine popelige 'Stadtpolizisten' alleine über den Metalldetektor befehligen kann, genauso wie es ziemlich absurd scheint das in einem vom Secret Service Dutzendmal gecheckten Gebäude Fernsteuerungen an Ventilatoren und ein vom Handy steuerbares Scharfschützengewehr nicht bemerkt wird. Warum ist der doch eher 'wohlbeleibte' Tourist Howard (Forrest Whitaker) in der lage 2 Agenten bei einer Verfolgungsjagd durch die Stadt auf den Fersen zu bleiben? Warum müssen die Terroristen einen Mann mit Spezialausbildung mit Erpressung zwingen für sie den Präsidenten zu entführen? Kann man mit einem i-Phone wirklich ein Gewehr fernsteuern das einen präzisen Schuss auf ein etwa 100 Meter entferntes Ziel abgibt? Warum hat der Chef der Terroristen nichts besseres zu tun als 5 Minuten vor dem Anschlag mit einem amerikanischen Touristen zu reden den man eh gleich in die Luft jagt? Warum ist es so wichtig einen militärischen Gegenschlag 3,2 Sekunden nach einer Bombenexplosion zu befehlen und ist es wirklich im Bereich des möglichen das eine derart wichtige Rede von einem Doppelgänger des Präsidenten gehalten werden kann ohne das dies auffällt?
Das sind nur wenige Fragen die ich mir nach diesem Film gestellt habe!
Schlimmer noch als die Ungereimtheiten, die Enttäuschung darüber dass das Potential dieser top-Schaupieler durch oberflächliche Charaktere fast gänzlich ungenutzt bleibt und offenen Fragen ist die Überbemühung des Faktors Zufall in 8 Blickwinkel. Spätestens bei der 5 zufälligen Begegnung der Hauptdarsteller fängt dieses Element bereits an zu stören und findet am Ende des Films mit dem Unfall eines Krankenwagens, in dem sich dann zufällig der Präsident befindet seinen traurigen Höhepunkt.
Bleibt mir nur die Frage zu stellen, wie ein Film mit derartigen logischen Mängeln es in dieser Form durch die Testvorführungen schaffen konnte...?
Connor680

Wertung: 3 von 10

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